Arbeiten nach Arbeitsplan

Bei der Nutzung eines Arbeitsplanes soll schrittweise die Selbständigkeit der Kinder beim Zeitmanagement und bei der Selbsteinschätzung erhöht werden. Zum einen kann sich der „Arbeitende“ zunächst die Aufgabentypen vornehmen, die ihm leicht von der Hand gehen. Bei schwierigeren Aufgaben kann er, wenn gerade ein Helfer (Nachbar, Mitschüler, Lehrkraft) „frei“ ist, Hilfen anfragen. Partnerarbeit zur gegenseitigen Hilfe ist dabei erwünscht – selbständiges Arbeiten jedoch vorrangig: Wer alles beim Nachbarn kopiert, hat selber kaum etwas geleistet! Es besteht dabei die Gefahr des „Sich-hängen-lassens“. Dieses Problem tritt auch bei den Hausaufgaben auf: Eine abgesteckte Zeit sollte reichen, um das ausgewählte Paket zu bearbeiten, ohne dass die Eltern „alles vorsagen“. Was eindeutig zu viel erscheint, wird vernünftig auf die nächste Arbeitsphase verschoben. Was eindeutig zu schwierig erscheint, muss (in der Regel in der Schule) neu erklärt werden. Wer mehr Zeit (auch Tage) braucht, soll diese nach Möglichkeit bekommen. Der Plan sollte im Regelfall vollständig bearbeitet werden. Übermäßiger Ehrgeiz – alles am ersten Tag zu schaffen – zu Hause stundenlang alles abzuarbeiten – ist zu bremsen: Das vernünftige Arbeitspensum pro Tag für Drittklässler wird z. B. bei den Hausaufgaben bei 30 bis 60 Minuten gesehen und auch am Schulvormittag werden „erträglich lange“ Arbeitsphasen pro Fach bzw. Thema arrangiert. Wer erheblich mehr Zeit braucht als erwartet (und klassenstufen- / altersgemäß sinnvoll) oder intensive (über das „Normalmaß“ hinaus) Hilfestellungen benötigt, bekommt soweit möglich zusätzliche Anleitung und Förderung oder abgestufte Aufgabenpakete: Hier wird dann der Arbeitsplan individuell angepasst und ggf. ein Leistungs-Minimum gemäß der Notenstufe „ausreichend“ angestrebt. Ehrgeiz und Selbständigkeit fließen in die „B-Note“ ein. Die üblicherweise folgenden Leistungsnachweise ermitteln nach abgeschlossener Übungsphase die „A-Note“.

Vorteile des Arbeitsplanes und gleichzeitig methodische Lernziele:
– Erhöhung / Training von Selbstständigkeit und angemessenem Ehrgeiz
– Training des Zeitmanagements (über mehrere Tage)
– Training der Selbsteinschätzung (Was kann ich direkt? Wo brauche ich Hilfe?)
– individuellerer Arbeitsfortschritt (jeder in eigenem Tempo)
– individuellere Hilfestellung (für jeden, an seiner passenden Stelle)
– Ausbau des Helfersystems (Wer kann es gut? Wer kann helfen und erklären?)
– Vorbereitung auf die besondere Struktur der kombinierten Klasse (ab nächstem Schuljahr)